Andy´s Leben
Andreas Steffen Weber kam am 30.08.1981 in Karl-Marx-Stadt (jetzt Chemnitz) als zweites Kind zur Welt. Seine Kindheit verbrachte er im berühmt berüchtigtem Heckert-Gebiet in Chemnitz. Er spielte gern Fußball, war auch mehrfach im Verein. Er hielt es aber nie lange durch und verpasste meist das Training.
In der Schule (Blaise-Pascal-Mittelschule Chemnitz) war Andreas eher schlecht. Wahrscheinlich auch, wegen fehlender Motivation und Ablenkung der anderen Schulkameraden. Je höher die Klassenstufe, desto mehr wurde sie zu einer reinen Jungenklasse. Das war nicht gut für Andy.
Schon mit 13 fing er mit Rauchen an. Nicht wenig später versuchte er auch Drogen aus. Im Alter von 14 Jahren kamen dann Mädels ins Spiel. Andy schmiss die Schule Ende der 8. Klasse und ging dann für ein halbes Jahr in eine berufsvorbereitende Schule (Industrieschule Chemnitz), bis seine Mutti eine Lehre für ihn fand.
Als CNC-Dreher und Zerspaner besuchte Andreas die Berufsschule in Mittweida, wo er immer mit dem Zug hin musste. Die Lehre selbst fand in Wittgensdorf bei der ESTA Flender AG statt, zu der seine Mam ihn meist hinfuhr. Mitte des dritten Lehrjahres wurde Andy gekündigt. Angeblich aus betriebsbedingten Gründen. In Wahrheit war es aber so, dass er sehr oft in der Berufsschule und in der Ausbildungsstätte gefehlt hat.
Schon damals waren Drogen und Alkohol an der Tagesordnung.
Nach einigen erfolglosen Versuchen seine begonnende Lehre zu beenden, arbeitet er gelegentlich als Promoter/Verkäufer bei seiner Schwester. Leider war er nicht sehr zuverlässig und nur ab und zu am Arbeitsplatz, manchmal sogar im angetrunkenen Zustand.
Andreas war 23 als sein Vater starb. Der Tod kam nicht unverhofft oder plötzlich. Mutter, Schwester und er hatten seit Jahren kaum noch Kontakt zum Vater. Steffen Weber war Alkoholiker und starb an den Folgeschäden jahrelangen Trinkens (multiples Organversagen).
Als Andy vom Bund eingezogen wurde, hatten Mutter und Schwester Hoffnung, dass sich sein "verkorkstes" Leben nun endlich zum Positiven ändere und er "Spaß" an der Sache finden würde. Obwohl er bis dahin immer die Armee verabscheute, hatte er sich für acht Jahre als Soldat verpflichtet.
Anfangs bekam Andreas die goldene Schützenschnur, aber schon einige Wochen später fehlte er wochenlang beim Dienst und wurde mehrfach von den Feldjägern und sogar von der Polizei gesucht. Wieder war Alkohol im Spiel. Der Bund erkannte das Problem und schickte Andreas zum Neurologen und empfahl ihm eine Entziehungskur mit den Worten: "Es ist nie zu spät den ersten Schritt für einen Neuanfang zu machen."
Danach nahm er wieder gelegentliche Promotionjobs an. Manchmal war er am Arbeitsplatz, manchmal nicht. Er hatte immer Ausreden parat. In den letzten Monaten arbeitete Andreas gar nicht mehr.